Dienstag, 2. Oktober 2012

Schulbesuch auf hk-janisch

So wirds gemacht

 Letzte Woche hatte ich die Gelegenheit, eine Skeundarschule zu besuchen, irgendwo in den Suburbs in hk. Offensichlich eine öffentliche Schule, die jeoch ihre Schützlinge an die besten Unis verfrachtet anschliessend. Anlass zu diesem Besuch war die Einführung eines Projektes, bei dem Klassen der Schule (10-12 Jährige) die Gelegenheit haben, in einer Projektarbeit verschiedene Themen zu bearbeiten. Selbstverständlich werden die Projekte in einem Wiki präsentiert und haben den Anspruch, wie wissenschaftliche Artikel auszusehen (mit Literaturrecherche, Methode, Fragestellung, Resultaten und Diskussion; die Struktur ist dabei vorgegeben und die Qualität der gefundenen Literatur wird in einem Information-literacy Kurs erst besprochen und anschliessend auch beurteilt). Das Projekt wird von der HKU begleitet, die Wikis von da zur Verfügung gestellt und selbstverständlich auch zu wissenschaftlichen Zwecken verwendet. Der Prof. mit dem ich zusammenarbeite wurde zur Projetvorstellung eingeladen und musste einen kurzen Speech halten. Hier wurden wir empfangen.

Das ist das Konferenzzimmer.. Der rote Teppich wurde selbstverständlich für uns ausgefahren und wir kriegten Tee, aber nur wir. Die Lehrerinnen und Lehrer trudelten selbstverständlich ein und ich wurde von der versammelten Gemeinschaft begrüsst und beklatscht. Das ganze Prozedere begann mit der Einführung des Vorstehers (Dauer ca, 15 Minuten) in Kantonesisch mit vielen Lachern .. Die Leute lachten zumindest, warum genau weiss ich nicht wirklich, obschon ich eigens dieses Anlasses einen Simultanübersetzer zur Verfügung hatte (der übrigens auch Tee erhielt). und dann kam der Speach:
Links der Sprecher und in der Mitte der Uebersetzer, der kurzerhand wegen kleinen technischen Problemen meine Seite verlassen musste. Quintessenz: Alle 12 Lehrerinnen und Lehrer waren vom Projekt begeistert und das Projekt wird mit 12 Klasse durchgeführt. Das nennt man Erfolg auf der ganzen Linie. Spannend waren die Fragen der Lehrerinnen und Lehrer:
1. Kann man kontrollieren, wer was schreibt? 2. Ist es schwierig, die Technik im Griff zu haben? 3. Welche Rolle nimmt die Lehrkraft ein? 4. Wie gross ist der Mehraufwand für die Lehrkraft... Die gleichen Fragen hätte ich  9000 km wesltich von hier von Lehrkräften erwartet. Lernen mit Technologien ist offensichtlich auf der ganzen Welt mit ähnlichen Problemen konfrontiert. Ueber den Latrineweg habe ich noch erfahren, dass die Eltern bei den Lehrkräften druck gemacht haben, dass auch ihre Schützlinge am Projekt von der Uni mitmachen dürfen sollen (die Uni geniesst einen sehr guten Ruf und die Eltern wollen bekanntlich nur das beste für ihre Kinder; auch das hat mich nicht sonderlich überrascht). Noch zwei Bilder zur Schule, die auch aus technischer Sicht unseren Schulen in nichts nachstehen. Uebrigens soll es eine der wenigen öffentlichen Schulen sein, die ihre Schüler in renomierte Unis senden. Offensichtlich schicken die, die können ihre Kids in internationale Schulen, dessen Schulgeld ein Vermögen kostet.. und um in diese von mir besuchte Schule zu kommen braucht es extrem gute Noten. Der Druck auf die Kids ist offensichtlich extrem gross hier in hk, zwar nicht so gross wie in Shanghai, wie ich gehört habe aber doch beträchtlich.. Es wird selektioniert in hk.. und wie..
Das ist das Equipment für den Konferenzraum mit den Fake-Blumen und dem roten Tischtuch.. nicht ohne..

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